3x TheRumCask - Single Cask Rum:
Barbados 2000 MG (Mount Gay) Destillerie 19 Jahre 55,1% vol.
Geruch: Schön kräftig. Der Duft von wunderbaren Gewürzen wie Anis, Zimt, Muskat und Kurkuma steigt wohltuend in die Nase. Frisch geschnittene Farnblätter, Kumquats und getrocknete Aprikosen runden das Aromenspiel ab.
Geschmack: Die verführerischen Duftnoten werden nun im Mund spürbar. Frisch geschnittene Farnblätter, dann schmeckt man direkt Anis, Zimt, Muskat und Kurkuma. Auch die Fruchtkomponente kommt deutlich zum Vorschein: Feine Aprikosen, mit einer natürlichen Süße und herbe Kumquats, die mit Schale und Kernen genossen werden.
Nachklang: Die wunderschönen Aromen verweilen lange am Gaumen.
Fiji 2003 South Pacific Destillerie Jamaica JNY Cask Finish 17 Jahre 586% vol.
Geruch: Fruchtige Aromen mit schöner Esternote.
Geschmack:
Sehr fruchtig. Leckere Zitrusfüchte, reife Ananas und eine herrliche
Esternote werden kombiniert mit edler Schokominze, frischem Kerbel und
etwas Zuckerwatte. Ölige Aromen ergänzen perfekt das Aromenspektakel.
Nachklang: Die fantastischen Ester-Aromen verweilen wahnsinnig lange am Gaumen.
Fazit:
Der Fiji Rum weiß zu begeistern. Es mangelt ihm weder an Aussagekraft
noch an Temperament. Er überzeugt auf ganzer Linie. Das Besondere an
diesem Rum: Er erhielt ein wunderbares Finish in einem Jamaica New
Yarmouth (JNY) Fass. Eine absolut tolle Kombination und Seltenheit!
Jamaica 2007 WP Destillerie 2 Jahre Laphroaig Cask Finish 11 Jahre 57,9% vol.Verkostungsnotiz für diese Abfüllung wurde erstellt von Barrel Aged Thoughts:
Nase:
nachdem der Rum doch einige Zeit im Blender's Glass atmen durfte, nehme
ich nach wie vor eine doch recht präsente alkoholische Schärfe wahr.
Dieses Phänomen beobachte ich häufig bei diesem Glastypen und es dauert
häufig sehr viel länger als bei Standardgläsern, bis sich die Schärfe
verflüchtigt. Hinter dem Alkohol finde ich dann allerdings auch sehr
schnell ein tiefes und reichhaltiges Angebot. Da sind z.B. die für
Worthy Park typischen Eindrücke von Bananen in allen erdenklichen
Formen, seien es Bananenchips oder Bananenkompott, sowie Menthol, Anis
und weitere Gewürze. Daneben habe ich dann auch noch vegetale Eindrücke
von frischem Gras, sowie tatsächlich Teer. Habe ich vorher einen Caroni
im Glas gehabt und nicht gespült? Nein, so extrem ist es nicht. Aber
hier beginnt sich dann natürlich das Islay Finish zu zeigen, welches
deutlich über dem Rum liegt und in Form von Rauch, Salz und Torf und in
kleinen Schüben immer mal wieder durchschlägt. Diese Nachreifung in
einem Ex-Laphroaig Fass fällt allerdings weit weniger extrem aus, als
ich es bisher gewohnt war, wenn ich Rums mit einem solchen Finish im
Glas hatte. Hier kommt das sehr ausgewogen daher. Es passt zum Profil
von Worthy Park und gefällt mir außerordentlich gut!
Gaumen: der Rum
kommt am Gaumen zunächst einmal ausgesprochen weich daher. Alkoholische
Schärfe fällt mir nahezu keine auf, nur ein wenig britzelt der Rum auf
der Zunge, was ich allerdings ausschließlich positiv empfinde. Mit der
Zeit wird er dann cremiger. Das Profil von Worthy Park, wieder habe ich
vor allem ganz viel Banane, geht mit dem Finish eine spannende
Verbindung ein. Zunächst kommt dieses gar nicht so sehr heraus, Worthy
Park-Banane, vegetale Aromen und etwas parfümiertes haben die Oberhand.
Dann setzt aber das Finish ein, das hier jetzt auch präsenter ist als in
der Nase, was mir gut gefällt. Immer wieder schlagen Rauch, Salz und
Torf vom Laphroaig durch, als wäre das Jamaica Rumfass bei der Überfahrt
aus der Karibik nach Europa vor der Westküste Schottlands in einen
Sturm geraten, ohne dabei aber Schiffbruch zu erleiden. Denn, und das
ist meines Erachtens eine gute Nachricht, der Rum ist noch immer klar
und deutlich ein Worthy Park. Das Finish ist ein Twist, es überlagert
den Rum nicht. Dieser wird nun trockener und adstringierend. Zum Abgang
hin schlägt das Finish dann nochmal so richtig schön ein. Es ist ein
wenig, als würde man den Worthy Park aus einem Aschenbecher trinken.
Klingt widerlich, ist aber geil!
Abgang: im Abgang kommt das Finish
dann noch einmal so richtig schön heraus, ohne aber insgesamt zu
aufdringlich zu sein. Das passt super!
Fazit: Jamaica Rum feat.
Islay Whisky! Was eine Kombination! Das macht richtig Spaß! Ich kann
frei heraus gestehen, dass mich der Rum ohne das Finish vermutlich weder
wirklich interessiert noch unbedingt abgeholt hätte, obwohl es auch
dann mit Sicherheit noch ein qualitativ sehr guter Rum gewesen wäre.
Aber: Worthy Park gibt es, wie oben beschrieben, am Markt seit einiger
Zeit schon wie Sand am Meer und sie sind fast alle gleich - hoch in der
Qualität, ja, allerdings ohne das Besondere; sie sind zumeist einfach
langweilig. Möchte man hier aus der unübersichtlichen Masse, fast hätte
ich Schwemme gesagt, herausstechen braucht es also schon das spezielle
Element um (zumindest meine) Aufmerksamkeit zu generieren und das ist
hier in ganz großartiger Art und Weise gelungen! Für mich ist diese
Abfüllung daher auch ein klares Signal dahin, wie man Worthy Park in
Zukunft interessant halten kann. Gesondert hervorheben möchte ich
darüber hinaus das handwerkliche Geschick und auch den Mut der Jungs,
denn einen Rum in einem Islayfass nachreifen zu lassen ist für mich der
sprichwörtliche Ritt auf der Rasierklinge! Ich hatte schon ein paar
solcher Rums im Glas und sie waren allesamt klar vom Fass überlagert.
Einige waren trotzdem gut, aber das Fass hatte dem jeweiligen Rum jedes
Mal den ganz eigenen Charakter über weite Strecken abgenommen. Das ist
hier ausgeblieben, ohne, dass der gewünschte Effekt der Nachreifung
deshalb aber verpufft wäre und und das gehört meines Erachtens einmal
deutlich so herausgestellt! Große Klasse! Dazu kommt dann noch der sehr
faire Preis, der das abrundet, denn auch bei Worthy Park sind die Preise
zuletzt vielfach gestiegen. Wenn man mal was anderes im Glas haben
möchte, man auf Jamaica Rum so ein wenig steht und gegen ein Islay
Finish nichts einzuwenden hat, dann ist das hier definitiv der Rum der
Wahl! Meines Erachtens zeigen The Rum Cask hier par excellence, wie man
das gewöhnliche zu etwas besonderem machen kann, und das finde ich
super! Das Finish hebt ihn für mich in die oberen Sphären, daher:
-90/100-